Leitung
Ein Kinderschuh aus Ghana,... ein arabisches Alphabet,... ein Koran,... eine Halskette aus Dehli,... ein Rettungsschwimmerabzeichen aus Polen,...Hundehaare,... eine Porträtzeichnung,…
Unter der künstlerischen Leitung von Alina Tinnefeld und in Kooperation mit der Künstlerin Raphaela Kula hat die Community Theatergruppe UBU, gesammelte Geschichten der Anwohner*Innen des Stadtteilbezirks Bielefelder Osten künstlerisch in eine Theater&Kunstperformance umgesetzt, die sich durch das Viertel „Auf dem langen Kampe“ schlängelt: durch offene Plätze, Hausecken, Straßen, Innenhöfe ... poetische Bilder, verstörende Szenen, zarte und witzige Momente, gepaart mit Live-Musik, entstanden unter der Mitwirkung von Anwohner*Innen. Auf eine sensible und „andere“ Art wurden die Geschichten wieder zurück zu den Anwohner*Innen gebracht. Für Außenstehende wurde das Viertel anders erspürbar und erlebbar gemacht. Eine Stadtteilbespielung, die sowohl draußen, als auch drinnen stattfand und die Zuschauer in eine außergewöhnliche Atmosphäre eintauchen ließ.
Ein ruhiges Wohnviertel im Osten von Bielefeld. Für einen Nicht-Anwohner vielleicht eine Ansammlung von Häusern, aber hinter jedem Fenster verbirgt sich ein Menschenleben, eine Geschichte, eine potenzielle Begegnung, die berührt, verbindet, aber vielleicht auch überrascht oder irritiert. Das Viertel um die Straße „Auf dem langen Kampe“, zum großen Teil erbaut für die geflüchteten Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg, ist auch heute noch geprägt von Menschen aus ganz unterschiedlichen Regionen der Welt. In Zeiten, in denen von mancher Seite, ein sehr enger rückwärtsgewandter Begriff von Heimat und Zusammenleben propagiert wird, setzte dieses Projekt auf die Begegnung auf das gegenseitige Berühren, durch das Medium der Kunst.